Welche Blutdruckwerte sind normal und was hat es mit dem unteren und dem oberen Wert auf sich? Kann man hohe Blutdruckwerte auf natürlich Weise senken und was genau müssen Sie dafür tun? Diese und weitere spannende Fragen beantworten wir Ihnen in unserem Blogartikel.
Was ist Blutdruck?
Der Blutdruck stellt die Kraft dar, die das Blut auf die Wand von Arterien und Venen ausübt. Anders ausgedrückt: Der Druck, mit der das Blut durch die Gefäße des Körpers gepumpt wird. Dieser Druck ist unerlässlich für die Aufrechterhaltung des Blutflusses, sodass Organe bis in die kleinste Zelle des Körpers mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden können.
Von zwei Faktoren hängt der Blutdruck maßgeblich ab: Zum einen von der Kraft beziehungsweise dem Druck, mit dem das Herz das Blut in den Kreislauf pumpt. Zum anderen von der Elastizität und dem Durchmesser der Gefäße. Der Blutdruck wird in „Millimeter Quecksilbersäule”, kurz mmHg, gemessen, wobei HG das chemische Symbol für Quecksilber ist.
Gemessen wird der Blutdruck in zwei Komponenten: dem systolischen und dem diastolischen Druck. Der systolische Druck wird gemessen, wenn das Herz sich zusammenzieht, um das Blut aus dem Herzen herauszupumpen. Entspannt sich das Herz, fließt das Blut aus den Arterien in die Gefäße zurück. Genau dann wird der diastolische Druck gemessen.
Beide Blutdruck-Messwerte werden zur Diagnose von Bluthochdruck einbezogen. Sie geben wichtige Aufschlüsse zur Herzgesundheit. Unabhängig voneinander können Sie auf ein erhöhtes Risiko für Krankheiten wie Herzinfarkte oder Schlaganfall hindeuten.
Normalerweise liegen die Blutdruckwerte bei einem Erwachsenen bei 120/80 mmHg oder weniger. Wenn der Blutdruck dauerhaft höher als 140/90 mmHg liegt, spricht man von Bluthochdruck, auch Hypertonie genannt.
Wichtig: Der Blutdruck ist ein fließender Wert, der sich im Laufe des Tages stetig verändern kann. Daher werden Blutdruckmessungen in der Regel über mehrere Tage hinweg durchgeführt, um ein genaueres Bild zu erhalten.
Systolischer Wert
Der systolische Wert bezieht sich auf den höchsten Druck, der im Blutkreislauf gemessen wird. Er wird erhoben, wenn das Herz sich zusammenzieht und das Blut in die Blutgefäße pumpt. Man spricht also vom „systolischen Druck”. Er ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems. Erhöhte Werte können auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle hinweisen.
Sofern nur der systolische Blutdruckwert erhöht ist, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer isolierten systolischen Hypertonie. Diese Form des Bluthochdrucks kommt meist bei älteren Menschen vor. Grund ist die verminderte Elastizität der Blutgefäße im Alter. Bei rund 75 Prozent der Menschen über 70 Jahren ist die isolierte systolische Hypertonie die häufigste Form von Bluthochdruck. Die Folge können schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen sein, weswegen eine konsequente Behandlung wichtig ist.
Diastolischer Wert
Der diastolische Wert ist der niedrigere Blutdruckwert, der gemessen wird, wenn das Herz zwischen zwei Schlägen ruht. Er wird auch als unterer Blutdruckwert bezeichnet. Gemeint ist der Druck in den Blutgefäßen, während das Herz sich entspannt und sich für den nächsten Herzschlag vorbereitet. Der diastolische Blutdruckwert wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen. Ein normaler diastolischer Blutdruckwert liegt zwischen 60 und 80 mmHg.
Ist nur der untere Blutdruckwert erhöht, spricht man von einem diastolischen Hochdruck, zu finden eher bei jüngeren Blutdruckpatienten. Auslöser sind in der Regel sekundäre Ursachen wie Nierenerkrankungen, Schilddrüsenüberfunktion, Schlaf-Apnoe, Arteriosklerose oder Schwangerschaftshypertonie.
Welche Blutdruckwerte sind normal?
Der Blutdruck ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit eines Menschen. Hoher Blutdruck ist ein Risikofaktor für verschiedene Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kann zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt führen. Daher ist es wichtig, dass der Blutdruck im normalen Bereich liegt.
Normalerweise wird der Blutdruck in zwei Werten angegeben: dem oberen (systolischen) und unteren (diastolischen) Wert. Ein normaler Blutdruck liegt bei einem Erwachsenen unter 120/80 mmHg. Von Bluthochdruck oder Hypertonie spricht man, wenn der Wert an zwei aufeinander folgenden Tagen durchschnittlich bei über 140/90 mmHg liegt.
Blutdruck unter 120/80 mmHg wird als niedriger Blutdruck oder Hypotonie bezeichnet. Hypotonie kann dazu führen, dass man sich schwindelig, schläfrig und schwach fühlt. Außerdem kann niedriger Blutdruck zu Ohnmacht und anderen gesundheitlichen Problemen führen.
Ursachen von Bluthochdruck: Was lässt den Blutdruck steigen?
Bluthochdruck, auch als arterielle Hypertonie bekannt, ist eine ernsthafte Erkrankung, die zu einer Reihe von Komplikationen führen kann. Aber was macht Bluthochdruck aus und wie kommt er zustande?
Es gibt viele verschiedene Faktoren, die zur Entstehung von Bluthochdruck beitragen können. Einige von ihnen sind:
- Alter
- Rauchen
- Ernährung
- Bewegungsmangel
- zu viel Alkohol
- anhaltender Stress
- übermäßiger Konsum von Salz
- Diabetes
- Übergewicht
Wichtig: Bluthochdruck ist keine Erkrankung, die durch einen einzelnen Faktor verursacht wird, sondern vielmehr eine Kombination mehrerer Faktoren. Es ist wichtig, dass Menschen, die unter Bluthochdruck leiden, eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen, um eine richtige Diagnose und Behandlung zu erhalten.
Warum ist ein hoher Blutdruck gefährlich?
Kein anderer Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommt so häufig vor, wie Bluthochdruck. Er ist für etwa die Hälfte aller Schlaganfälle und Herzinfarkte verantwortlich. Hypertonie erhöht das Risiko für eine Vielzahl von Krankheiten, wie Herzkrankheiten, Schlaganfälle, Nierenerkrankungen und Arteriosklerose.
Hypertonie ist eine der Hauptursachen für Herzkrankheiten. Wenn der Blutdruck zu hoch ist, müssen das Herz und die Arterien stärker arbeiten, um das Blut durch den Körper zu pumpen. Dies erhöht die Belastung für das Herz und schädigt die Arterienwände, was zu einer Verkalkung und einer Verhärtung der Arterien führen kann. Dieses Phänomen wird Arteriosklerose genannt und kann zu einem Anstieg des Blutdrucks sowie des Cholesterinspiegels und einer geschwächten Herzmuskelkraft führen. Dadurch erhöht sich das Risiko, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden.
Auch das Risiko für Nierenerkrankungen kann bei Hypertonie erhöht sein. Denn das Blut wird dann unter Umständen mit zu viel Druck durch die Nieren gepumpt. Dadurch werden die Nieren übermäßig beansprucht, was zu Nierenversagen oder anderen schweren Nierenkrankheiten führen kann.
Hoher Blutdruck lässt außerdem das Risiko für Augenerkrankungen, wie Glaukome, Makuladegeneration oder eine Netzhautablösung, steigen. Diese Augenerkrankungen können zu Sehschwäche und sogar zur Erblindung führen.
Symptome von Bluthochdruck sind eher unspezifisch und werden daher oft anderen Ursachen zugeschrieben. Bei Schlaflosigkeit, Herzklopfen, Schwindel, Kopfschmerzen oder verminderter Leistungsfähigkeit beispielsweise wird oftmals fälschlicherweise auf Stress als Ursache geschlossen.
Ist Bluthochdruck bei älteren Menschen normal?
Bei älteren Menschen kann Bluthochdruck durch altersbedingte Veränderungen in den Blutgefäßen, eine Abnahme der Nierenfunktion und andere Faktoren verursacht werden. Die Elastizität der Blutgefäße nimmt beispielsweise im Alter ab, was zu isolierter systolischer Hypertonie führen kann. Etwa drei Viertel der Menschen über 70 Jahren leiden an Bluthochdruck. Wird dieser bei älteren Menschen nicht behandelt, kann es zu schwerwiegenden gesundheitlichen Problemen wie Schlaganfällen und Herzerkrankungen kommen. Daher gilt: Unabhängig vom Alter - eine Therapie ist immer lohnenswert!
Was lässt den Blutdruck sinken?
Ein hoher Blutdruck kann ernste Folgen haben, daher ist es wichtig, ihn möglichst gezielt zu senken. Bei vielen kommt da die Frage auf, ob das auf natürlichem Wege und ohne Tabletten möglich ist. Die gute Nachricht lautet: Ja, das geht! Im Grunde geht es darum, die Faktoren umzukehren, die den Blutdruck in die Höhe treiben. Lesen Sie im folgenden Abschnitt Tipps von Expertinnen und Experten, wie Sie Ihren Blutdruck auf natürlichem Wege senken können.
Ausreichend Bewegung
Laut der Herzstiftung können Sie mithilfe von regelmäßiger Bewegung die Werte des systolischen Blutdrucks um ca. 5 bis 9 mmHg senken. Der diastolische Wert kann durch Sport um bis zu 3 bis 5 mmHg gesenkt werden. Empfohlen wird, mindestens fünfmal in der Woche für 30 Minuten aktiv zu werden. Noch besser ist es natürlich, sich jeden Tag etwa 30 Minuten zu bewegen.
Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren, Nordic Walking oder Schwimmen werden dabei von Expertinnen und Experten empfohlen. Sind die Ausgangswerte besonders hoch, ist die Senkung des Blutdrucks recht deutlich. Allerdings lassen sich die Werte bei Menschen, die bereits regelmäßig Sport treiben, durch mehr Aktivität meist nicht weiter senken.
In unserem Magazin finden Sie spannende Artikel zu den Themen „Krafttraining zu Hause" und „Seniorengymnastik". Wir verraten Ihnen, wie Sie bis ins hohe Alter fit bleiben. Wichtig: Die Regelmäßigkeit ist bei Sport das A und O. Mehrmals wöchentlich eine halbe Stunde Bewegung ist ideal - ganz gleich welche Sportart.
Vermeiden Sie Übergewicht
Ein weiterer bedeutender Risikofaktor für Hypertonie ist Übergewicht. Dabei zählt jedes Kilogramm auf der Waage. Mit jedem Kilo weniger lässt sich der Blutdruck um 1 bis 2 mmHg senken. Vor allem das bauchbetonte Übergewicht soll hier Erwähnung finden. Bauchfett produziert Hormone und Entzündungsstoffe, die neben dem Blutdruck auch die Blutzucker- und Blutfettwerte steigen lassen.
Vorsicht: Radikale Diäten zeigen im besten Fall schnelle Erfolge. Für ein dauerhaft gesundes Gewicht empfiehlt sich allerdings, langfristig auf eine gesunde, ausgewogene Ernährung zu setzen. Ein guter Start ist eine Bestandsaufnahme: Wo lassen sich leicht Kalorien einsparen? Der Verzicht auf zuckerhaltige Getränke kann ein Anfang sein. Die Chips-Schale am Abend auf dem Sofa durch einen Obst-Teller zu ersetzen, ist eine weitere Möglichkeit.
In unserem Magazin finden Sie einen Artikel, wie eine gesunde Ernährung vor allem im Alter aussehen kann. Auch Sport hilft beim Abnehmen. Und regelmäßige Bewegung hat darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: Mehr Aktivität im Leben senkt ebenfalls den Blutdruck.
Salz: weniger ist mehr
Aktuelle Studien zeigen, dass eine hohe Salzaufnahme mit einem erhöhten Risiko für Bluthochdruck in Verbindung steht. Forschende fanden heraus, dass Menschen, die mehr als sechs Gramm Salz pro Tag verzehren, ein 30 Prozent höheres Risiko für Bluthochdruck haben als Menschen, die sich an die empfohlene tägliche Höchstmenge von fünf Gramm halten. Diese Ergebnisse wurden in zahlreichen Studien bestätigt. Es wird empfohlen, die Salzaufnahme zu reduzieren, um das Risiko von Bluthochdruck zu senken.
Die empfohlene Dosis entspricht etwa 3 bis 5 Gramm Kochsalz pro Tag. Diese Menge sollte im Zuge einer ausgewogenen Ernährung nicht überschritten werden. Die Herausforderung dabei? Wir unterschätzen, wie viel Salz sich in etlichen Lebensmitteln versteckt.
Salz versteckt sich in vielen Lebensmitteln, an die wir zunächst gar nicht denken. In Brot, Wurst und Käse, aber auch in Fertiggerichten und Ketchup versteckt sich allerhand Salz.
Beim Verzehr einer Fertigpizza beispielsweise würden wir unseren Tagesbedarf an Salz bereits überschreiten. Das ist nur einer von vielen Gründen, weshalb wir von Fertiggerichten abraten. Besser ist es, mit frischen Zutaten selbst zu kochen. So wissen Sie genau, was am Ende auf dem Teller landet.
Die blutdrucksenkende Wirkung einer salzarmen Ernährung zeigt sich allerdings erst nach einigen Wochen. Der Blutdruck lässt sich um etwa 3 bis 8 mmHg senken, sofern wir einen Teelöffel Salz pro Tag einsparen.
Tipp der Redaktion: Um Ihren Salzkonsum zu reduzieren, verwenden Sie beim Kochen anstelle von Salz verschiedenste Kräuter. Seien Sie experimentierfreudig!
Trinken Sie wenig Alkohol
Der systolische Blutdruck lässt sich um 4 bis 7 mmHg und der diastolische Blutdruck um etwa 3 bis 5 mmHg senken, wenn der Alkoholkonsum reduziert wird. Männer sollten nicht mehr als 20 Gramm Alkohol pro Tag zu sich nehmen. Frauen konsumieren bestenfalls maximal zehn Gramm Alkohol am Tag.
Dabei gilt: 10 bis 12 Gramm Alkohol entsprechen einem „Standardglas”, das heißt 0,25 Liter Bier, 0,1 Liter Wein oder Sekt und 0,33 Liter Biermixgetränk. Ob es das gesunde Mittelmaß beim Alkoholkonsum gibt, lesen Sie in unserem Magazin.
Stresslevel gering halten
Ob beruflich oder privat: Ein hohes Stresslevel wird den Blutdruck in die Höhe treiben. Stress stößt Prozesse im Körper an, die zu chronischen Entzündungen führen können. Diese wiederum können Gefäße schädigen und den Blutdruck steigen lassen.
Achten Sie daher auf einen gesunden Lebensstil: Machen Sie Pausen und bauen Sie Entspannung in den Alltag ein. Auch eine gesunde Schlafroutine senkt das Stresslevel. Das Treffen von Freundinnen und Freunden sowie das Ausführen eines Hobbys können ebenfalls zu Entspannung beitragen.
Ein weiteres Gegengewicht zum stressigen Alltag bieten Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder progressive Muskelentspannung. Diese haben zwar keinen direkten Einfluss auf den Blutdruck, sorgen jedoch bei regelmäßiger Ausführung für ein Abschalten und „Herunterkommen”.
Verzichten Sie aufs Rauchen
Ein Rauchstopp empfiehlt sich aus mehreren Gründen. Rauchen schädigt die Innenhaut der Blutgefäße und fördert darüber hinaus Verkalkungen. Es hat auch einen direkten Effekt auf Blutgefäße und verengt diese. Bereits nach einer Woche ohne Zigaretten sinkt der Blutdruck. Zwei Jahre nach der letzten Zigarette hat ein Ex-Raucher fast das gleiche Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie ein lebenslanger Nichtraucher.
Alternativen wie E-Zigaretten bieten aus gesundheitlicher Sicht kein sinnvolles Substitut. Mit dem Rauchen aufzuhören ist nicht leicht. Dabei helfen können Raucherentwöhnungsprogramme, die beispielsweise von der Volkshochschule oder Krankenkassen angeboten werden. Es lohnt sich auf jeden Fall, selbst wenn es schon mehrere erfolglose Versuche gab.
Lebensmittel, die den Blutdruck senken
Eine weitere Möglichkeit Bluthochdruck natürlich zu senken, besteht darin, seine Ernährung genauer zu betrachten und gegebenenfalls anzupassen. Einige Lebensmittel scheinen einen positiven Einfluss auf den Blutdruck zu haben. Wir haben uns diese genau angeschaut und verraten Ihnen, welche Sie in Ihren Speiseplan einbauen könnten.
Wie genau eine gesunde Ernährung, vor allem im Alter, aussehen kann, lesen Sie in unserem Magazin.
Wichtig: Eine ausgewogene Ernährung, reich an natürlichen Blutdrucksenkern, kann keine Blutdruck-Therapie ersetzen. Auch Medikamente lassen sich nicht substituieren. Lebensmittel, die auf natürliche Weise den Blutdruck senken, können als gesunde Ergänzung gesehen werden. Über möglicherweise notwendige Therapiemaßnahmen sprechen Sie am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
So wie es Lebensmittel gibt, die auf natürliche Weise den Blutdruck senken, gibt es auch solche, die den Blutdruck in die Höhe schnellen lassen. Das in Lakritze enthaltene Glycyrrhizin beispielsweise wirkt sich auf das Kalium-Natrium-Gleichgewicht und den Wasserhaushalt im Körper aus. Mehr als fünf Gramm Lakritze pro Tag sollten Erwachsene daher nicht konsumieren. Menschen, die bereits einen hohen Blutdruck haben, sollten möglicherweise ganz auf Lakritz verzichten.
Wer auf eine ausgewogene Ernährung achtet, versorgt seinen Körper mit wichtigen Nährstoffen. Menschen, die sich selbst an den Herd stellen, können entscheiden, wie viel Salz, Zucker und Fett sie verwenden möchten. Bei Fertigprodukten mit chemischen Zusatzstoffen oder stark verarbeiteten Lebensmitteln verstecken sich diese ungewollten Zutaten oft sehr gut. Das Kochen mit frischen Lebensmitteln macht es außerdem leichter, das Gewicht zu kontrollieren - ein großer Einflussfaktor auf den Blutdruck. Darüber hinaus empfehlen wir Ihnen: Genießen Sie Ihre Mahlzeiten in Ruhe und ohne Hektik. Kauen und schmecken Sie jeden Bissen achtsam.
Ingwer
Ingwer hat eine leicht gefäßerweiternde Wirkung und gilt daher als natürlicher Blutdrucksenker. Mit Ingwer lässt sich vielen Gerichten eine angenehme Schärfe verpassen. Alternativ kann man ihn auch wunderbar als Tee aufbrühen.
Rote Bete
Eine kleine Studie aus England zeigt, dass das Trinken von 0,5 Liter Rote-Bete-Saft den systolischen Blutdruck etwa 24 Stunden lang um etwa 5 mmHg senken kann. Grund sind die in Rote Bete enthaltenen Nitrate. In Verbindung mit Speichel werden diese zu Nitrit reduziert, welches die Gefäße erweitert und so den Blutdruck senkt.
Weitere nitratreiche Lebensmittel sind Fenchel und Weißkohl. Geringe Blutdrucksenkungen werden auch dunkler Schokolade (ab 85 Prozent) nachgesagt. Aufgrund der Kaloriendichte sollte aber nicht mehr als eine viertel Tafel Schokolade pro Tag verzerrt werden.
Kräuter und Gewürze statt Salz
Wir haben bereits gelernt, dass ein hoher Salzkonsum das Risiko von Bluthochdruck erhöhen kann. Daher empfehlen wir Ihnen, in der Küche etwas experimentierfreudiger zu sein. Statt Salz können Sie viele verschiedene Kräuter, frisch oder getrocknet, und Gewürze ausprobieren.
Vorbild Mittelmeerküche: Obst und Gemüse, Fisch und gute Öle
Als gutes Vorbild für eine ausgewogene Ernährung gilt die Mittelmeerküche. Diese besteht meist aus verschiedensten Gemüsesorten, Obst, Fisch und auch guten Ölen. Gemüsesorten, die als natürliche Blutdrucksenker gelten, sind beispielsweise Grünkohl, Spinat, Rote Bete, Spargel, weiße Bohnen und Erbsen. Auch Feldsalat, Meerrettich, Knoblauch und Olivenöl wirken regulierend auf den Blutdruck.
Blutdrucksenkende Medikamente
Das Wichtigste möchten wir zuerst sagen: Es gibt nicht den einen besten Wirkstoff. Viele Patientinnen und Patienten, die unter Bluthochdruck leiden, weisen darüber hinaus weitere Krankheiten auf, wie Erkrankungen am Herzen oder den Nieren, Diabetes mellitus oder Übergewicht. Ärztinnen und Ärzte müssen dies bei der Wahl des richtigen Medikaments berücksichtigen.
Um den Blutdruck effektiv zu senken, müssen in der Regel mindestens zwei Wirkstoffe kombiniert werden. Dabei hat sich das „Single-Pill”-Konzept bewährt. Mehrere Wirkstoffe sind in einer Tablette enthalten, was die Medikamenteneinnahme erleichtert. Substanzen aus drei Wirkstoffen haben sich mittlerweile durchgesetzt.
Ab Blutdruckwerten von 140/90 mmHg wird die Einnahme von Blutdrucksenkern empfohlen. Vor allem, wenn der Blutdruck durch eine Verbesserung des Lebensstils nicht ausreichend gesenkt werden kann.
In unserem Artikel „Medikamente regelmäßig einnehmen - so klappt's" lesen Sie, wie wichtig Therapietreue ist und wie Sie die Einnahme von Medikamenten in Zukunft nicht mehr vergessen.
ACE-Hemmer
Die Abkürzung ACE steht für „Angiotensin Converting Enzyme”. Das ist ein Protein, das im Körper das Hormon Angiotensin I in das gefäßverengende Angiotensin II umwandelt. ACE-Hemmer (z.B. Ramipril, Enalapril, Lisinopril, Perindopril) verhindern die Bildung des Hormons Angiotensin II, sodass die Gefäße entspannt bleiben und der Blutdruck sinkt.
Häufige Nebenwirkungen sind ein trockener Reizhusten und ein Anstieg des Kaliumspiegels. Sehr selten kann ein Angioödem ausgelöst werden, eine Schwellung von Gesicht und Rachen, die lebensbedrohlich sein kann.
Betablocker und Alphablocker
Betablocker, ebenso wie Alpha-2-Agonisten und Alphablocker, haben sich in der Blutdrucksenkung jahrzehntelang bewährt. Heute sind sie jedoch nicht mehr erste Wahl. So werden sie eher für Patientengruppen eingesetzt, die andere Erkrankungen vorweisen.
Betablocker werden bei Patientinnen und Patienten mit Herzschwäche, nach einem Herzinfarkt, bei Vorhofflimmern und Migräne als wichtiges Element der Standardtherapie angesehen. Grund ist die blutdrucksenkende Wirkung von Betablockern. Diese beruht auf zwei Mechanismen. Direkt wirkt das Medikament am Herzen durch Dämpfung des Herzschlags. Indirekt wirkt es an den Nieren. Dort wird die Produktion des Hormons Renin gehemmt und dadurch auch die Produktion des gefäßverengenden Hormons Angiotensin II.
Zudem verfügen die Betablocker Nebivolol und Carvedilol über eine direkte gefäßerweiternde Wirkung, wodurch sie bei Patientinnen und Patienten mit Gefäßerkrankungen sinnvoll eingesetzt werden können. Betablocker hemmen darüber hinaus die Wirkung der Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin. Dadurch wird die Muskelspannung der Blutgefäße verringert und der Blutdruck gesenkt.
Alphablocker wirken, indem sie die körpereigenen Botenstoffe Adrenalin und Noradrenalin direkt an den Gefäßen hemmen. Das führt zu einer Gefäßerweiterung und einer Senkung des Blutdrucks. Der am häufigsten in Deutschland eingesetzte Wirkstoff ist Doxazosin. Nach einer Studie, die eine erhöhte Inzidenz von Herzschwäche unter denjenigen Personen aufzeigte, die diese Substanz einnahmen, werden sie nur noch selten verschrieben. Jedoch bieten sie bei Männern mit erhöhtem Blutdruck und einer sogenannten Prostatahyperplasie Vorteile, da sie neben der Blutdrucksenkung auch die Entleerung der Harnblase bei einer vergrößerten Prostata verbessern.
Diuretika
Diuretika, auch als „Wassertabletten” bekannt, sind Substanzen, die die Nieren dazu anregen, mehr Salz im Urin auszuscheiden. Dieser entwässernde Effekt verringert das Blutvolumen und senkt den Blutdruck, wodurch Bluthochdruck kontrolliert werden kann, der durch zu viel Salz bedingt wird.
Vor allem die Substanzen Hydrochlorothiazid (HCT), Xipamid, Indapamid und Chlortalidon werden verwendet, wobei sich die beiden letztgenannten durch eine längere Wirkdauer auszeichnen. Eine längere Einnahme von HCT kann das Risiko für weißen Hautkrebs erhöhen. Derzeit stellen HCT dennoch nur rund die Hälfte aller Diuretika-Verschreibungen dar. Weitere Diuretika sind Furosemid und Torasemid, die bei Patienten mit signifikant eingeschränkter Nierenfunktion oder Begleiterkrankungen wie Herzinsuffizienz angewendet werden. Alle diese Diuretika haben gemeinsam, dass sie den Kaliumspiegel im Blut senken, was zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Daher kann es sinnvoll sein, ein Diuretikum (Kalium senkend) mit einem ACE-Hemmer oder Sartan (Kalium steigernd) zu kombinieren.
Kalziumkanal-Blocker / Kalzium-Antagonisten
Der Mineralstoff Kalzium ist verantwortlich dafür, dass sich die Muskelzellen der Blutgefäßwand zusammenziehen, wodurch der Gefäßdurchmesser kleiner wird und der Blutdruck steigt. Das Einströmen von Kalzium in die Muskelzelle erfolgt über speziell geformte Proteinkanäle. Medikamente wie Amlodipin und Lercanidipin wirken als Kalziumkanal-Blocker und hemmen das Einströmen von Kalzium in die Zellen der Gefäße oder des Herzens, wodurch sich die Gefäße entspannen und der Blutdruck sinkt.
Die häufigste Nebenwirkung dieser Substanzklasse sind Wassereinlagerungen (Ödeme) im Bereich der Knöchel. Diese sind jedoch harmlos.
Weitere Substanzen dieser Wirkstoffklasse sind Verapamil und Diltiazem. Diese blockieren die Kalziumkanäle der Blutgefäße und haben eine direkte dämpfende Wirkung am Herzen und dadurch mehr Nebenwirkungen. In Kombination mit anderen Blutdrucksenkern, wie etwa Betablockern, können sie gefährliche Nebenwirkungen hervorrufen. Daher werden sie nur noch selten zur Therapie des Bluthochdrucks eingesetzt.
Fazit
Bluthochdruck, auch als Hypertonie bekannt, ist eine Erkrankung, die durch erhöhte Blutdruckwerte gekennzeichnet ist. Obwohl es keine Heilung gibt, ist es möglich, den Blutdruck durch verschiedene Methoden auf ein normales Niveau zu senken. Dazu zählen nicht zuletzt eine Änderung des Lebensstils oder der Einnahme von Medikamenten. Wie bei jeder Art von Medikamenten ist es wichtig, dass die Ärztin oder der Arzt den Blutdruck des Patienten regelmäßig überwacht, um sicherzustellen, dass die Medikamente wirksam sind.
Wichtig: Bluthochdruck kann lange ohne Beschwerden verlaufen und so unentdeckt und unbehandelt bleiben. Die Gefäße sind in der Zeit einem erhöhten Druck ausgesetzt und können Schäden davon tragen. Spätestens ab dem 40. Lebensjahr sollte man seinen Blutdruck daher regelmäßig beim Arzt messen lassen.
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Quellen: Deutsche Herzstiftung e. V.