Aktuellen Studien zufolge leben in Deutschland rund 1,6 Millionen Menschen mit Demenz. Jeden Tag treten im Durchschnitt 900 Neuerkrankungen auf. Das sind bis zu 300.000 pro Jahr. Aufgrund des demografischen Wandels überwiegt diese Zahl die der Sterbefälle von bereits Erkrankten dabei deutlich.
Das heißt: Die Zahl der Demenzerkrankten nimmt kontinuierlich zu. Expertinnen schätzen, dass sich die Krankenzahl bis zum Jahre 2050 auf 2,4 bis 2,8 Millionen erhöhen wird. Verhindern ließe sich dies nur mit neuen Methoden zur Prävention und Behandlung. Doch ein solcher Durchbruch ist derzeit nicht in Sicht.
Besonders auffällig ist, dass sich die ersten Anzeichen von Demenz meist mit zunehmendem Alter zeigen. Vor allem über 65-Jährige haben dabei mit der beginnenden Demenz zu kämpfen. Doch sie selbst und ihre Angehörigen erkennen die Demenz-Anzeichen häufig erst sehr spät.
Wir haben uns das Thema Demenz daher einmal genauer anschaut. Im heutigen Artikel möchten wir beleuchten, welche Demenz-Ursachen es gibt, welche Symptome bei Demenz auftreten, wie ein klassischer Demenz-Verlauf aussieht und wie Sie als Angehörige mit Demenzkranken umgehen können. Dabei beginnen wir zunächst mit einer Demenz-Definition, da der Begriff häufig missverstanden wird.
Definition: Was ist Demenz?
Das Wichtigste vorweg: Bei Demenz handelt es sich nicht um eine spezifische Erkrankung. Vielmehr bezeichnet der Begriff im Allgemeinen eine starke Verminderung der kognitiven Fähigkeiten. Diese ist dabei schwerwiegend genug, um das Leben eines Menschen im Alltag erheblich zu beeinträchtigen. Nur wenige wissen dabei, dass Demenz ein Oberbegriff für zahlreiche Krankheitsbilder ist.
So liest man beispielsweise häufig die Frage, was der Unterschied zwischen Alzheimer und Demenz sei. Tatsächlich jedoch kann man hier überhaupt nicht von einem Alzheimer-Demenz-Unterschied sprechen. Denn Alzheimer ist vielmehr eine bestimmte Form der Demenz, bei der es zu einem schleichenden Absterben der Nervenzellen im Gehirn kommt. Von einem Unterschied per se kann daher nicht gesprochen werden.
Generell sind der Wissenschaft bislang folgende Demenzformen bekannt:
1. Die Alzheimer-Krankheit
Bei der im Jahre 1901 von dem deutschen Psychiater Alois Alzheimer erstmal beschriebenen Krankheit handelt es sich im Grunde um eine starke Veränderung des Hirngewebes. Diese wird durch das Absterben von Nervenzellen verursacht. Als Folge kann es zu kognitiven Störungen kommen.
Das Erinnerungsvermögen und die Fähigkeit zu sprechen nehmen ab. Alzheimer tritt dabei meist nach dem 65. Lebensjahr auf und ist für rund 60 Prozent der weltweit knapp 24 Millionen Demenzerkrankungen verantwortlich. Das verdeutlicht erneut, dass es keinen Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer im klassischen Sinne gibt.
2. Vaskuläre Demenz (VAD)
Sie ist nach Alzheimer die zweithäufigste Demenzform und wird häufig auch Multi-Infarkt-Demenz genannt. Als Folge von Gefäßerkrankungen sowie Herz- oder Hirninfarkten entsteht sie durch schwere Durchblutungsstörungen im Gehirn. Wie bei Alzheimer, so ist auch hier der Beginn häufig schleichend, der Verlauf nur mäßig ausgeprägt. Allerdings kommt es hier seltener zu Gedächtnisstörungen. Stattdessen weisen die Personen meist Symptome wie eine Verlangsamung, Schwierigkeiten beim Denken oder Stimmungsschwankungen auf.
3. Morbus Pick (Frontotemporale Demenz (FTD))
Morbus Pick wird häufig auch frontotemporale oder Stirnhirn-Demenz genannt. Sie geht mit einer Gewebeveränderung im Stirnhirn einher. Betroffene entwickeln dadurch meist Verhaltens- oder Pesönlichkeitsauffälligkeiten. So verlieren sie nicht selten die Fähigkeit, geplante soziale Handlungen wie beispielsweise das Händeschütteln zur Begrüßung durchzuführen.
Auch kann es zur sogenannten „Witzelsucht” kommen. Dabei neigen Erkrankte dazu, ständig (schlechte) Witze zu erzählen oder Gespräche mit Wortspielen zu spicken. Das Führen ernsthafter Gespräche ist dann meist nicht mehr möglich.
4. Lewy-Körperchen-Demenz (LBD)
Bei dieser auch Lewy-Körper-Demenz genannten Form kommt es zu einer Veränderung von Hirnzellen, welche dadurch Lewy-Körperchen genannt werden. Sie ähnelt stark der klassischen Alzheimer-Krankheit. Daher ist es häufig schwierig, beide auseinanderzuhalten und Mischformen zu erkennen.
Grundsätzlich fällt es Betroffenen jedoch schwer, ihre Leistungsfähigkeit und Aufmerksamkeit über längere Zeit aufrechtzuerhalten. Es kommt zu optischen Halluzinationen, aber auch Parkinson-ähnlichen Symptomen wie einem Zittern der Hände. Auch Stürze oder kurze Momente der Bewusstlosigkeit nehmen zu.
5. Die Parkinson-Erkrankung
Die auch Schüttel- oder Zitterlähmung genannte Parkinson-Krankheit ist keine Demenzform im eigentlichen Sinne. Allerdings entwickeln Betroffene häufig in späterem Stadium zusätzlich eine Demenzerkrankung. Man spricht dann von der sogenannten Parkinson-Demenz.
Sie geht mit dem langsamen Absterben von Nervenzellen einher, durch welches Denkabläufe massiv verlangsamt werden. Auch nehmen motorische Einschränkungen mit der Zeit zu. Betroffene können dann unter Umständen geistig eingeschränkt wirken. Doch der Verstand bleibt nicht selten wach und aufmerksam.
Ursachen: Wie entsteht Demenz?
Die Wissenschaft geht nach derzeitigem Kenntnisstand davon aus, dass es zwei Arten der Demenzformen gibt:
- Demenzkrankheiten, die aufgrund von Durchblutungsstörungen oder Veränderungen im Gehirn der Person entstehen.
- Demenzkrankheiten, die durch Verletzungen von außen entstehen.
Ob Alzheimer-Patienten, Parkinson-Patienten oder andere - grundlegend gilt bei allen Demenzerkrankten, dass es zum Absterben von Gehirnzellen kommt. Für die Entstehung der verschiedenen Demenzformen werden dabei drei Hauptursachen ausgemacht:
1. Abbau von Nervenzellen
Bei einigen Demenzformen kommt es ohne erkennbare Ursache zur Degenerierung von Nervenzellen. Sie sterben also ab, ohne dass ein Grund auszumachen ist. Bekannt ist bislang lediglich, dass es im Laufe der Krankheitsstadien zu Veränderungen eines wichtigen Bausteins im Gehirn kommt.
Dadurch können Reize zwischen den Gehirnzellen nicht mehr wie gewohnt übertragen werden. Das hat negative Auswirkungen auf den Orientierungssinn. Aber auch Lernprozesse und andere Gedächtnisleistungen wie das Erinnerungsvermögen können geschwächt werden.
2. Gefäßerkrankungen
Auch infolge von Gefäßerkrankungen und Durchblutungsstörungen im Gehirn kann es zu schweren Schäden kommen. Dadurch sterben Nervenzellen ab, die Reizübertragung zwischen den Gehirnzellen wird behindert. Lernprozesse, die Orientierung und das Gedächtnis werden erschwert oder geschwächt.
3. (Sekundäre) Folgeerkrankungen
Gehirnzellen können auch infolge anderer organischer Erkrankungen absterben. Dazu zählen beispielsweise verschiedene Infektions- und Herz-Kreislauf-Krankheiten, aber auch ein Gehirntumor. Zudem kann ein Unfall zu einer Hirnverletzung führen, die irreparable Schäden hervorruft. Zu guter Letzt können verschiedene Arzneistoffe sowie übermäßiger Alkoholkonsum zum Absterben von Gehirnzellen führen und so eine Demenz hervorrufen.
Ist Demenz vererbbar?
Viele Menschen haben Personen im Familienkreis, bei denen Demenz-Symptome auftreten. Nicht zuletzt Alzheimer-Demenz ist in deutschen Familienkreisen weit verbreitet. Dadurch drängt sich nahezu automatisch die Frage auf, ob diese Krankheiten vererbbar sind. Vor allem dann, wenn die eigenen Eltern darunter leiden.
„Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich selbst auch Demenz bekomme?”
Diese Frage liest man häufig. Dabei können wir Sie zunächst beruhigen. Nach aktuellem Forschungsstand der Deutschen Alzheimer-Gesellschaften sind nur maximal 3 % der Demenzerkrankungen rein genetisch bedingt. Das bedeutet: Nur bei einem extrem geringen Anteil der Demenzerkrankten sind genetische Faktoren der alleinige Auslöser.
In diesen wenigen Ausnahmefällen wird die Krankheit autosomal-dominant vererbt. Das heißt: Ist ein Elternteil betroffen, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Erkrankung bei den Kindern bei 50 Prozent. Hier sind der Verlauf und die Symptome im Vergleich zu klassischen Demenzerkrankungen meist gleich. Allerdings erkranken die Betroffenen deutlich früher, sodass die erbliche Krankheitsvariante meist bereits im Alter zwischen 30 bis 60 Jahren auftritt.
Der Großteil der Erkrankungen ist jedoch auf das Alter zurückzuführen und tritt somit nur „sporadisch” auf. Allerdings gehen Forschende auch hier davon aus, dass das Risiko für Demenz steigt, wenn eine Demenzerkrankung bei Verwandten ersten Grades (also den leiblichen Eltern) vorliegt. In konkreten Zahlen bedeutet das:
- Sind Verwandte ersten Grades (Eltern) an Demenz erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit selbst zu erkranken bei 20 Prozent.
- Sind Verwandte zweiten Grades (Großeltern) an Demenz erkrankt, liegt die Wahrscheinlichkeit selbst zu erkranken bei 10 Prozent.
Demenz und Lebenserwartung
Viele Menschen fragen sich, wie der Sterbeprozess bei Demenz verläuft. Vor allem herrscht häufig Unklarheit darüber, wie hoch die Lebenserwartung mit Demenz noch ist. Tatsächlich ist es schwer, hier eine verlässliche Aussage zu treffen. Denn dies ist von zahlreichen Faktoren abhängig:
- Wann wurde die Diagnose gestellt?
- Wie alt ist die Person bei der Diagnosestellung?
- In welchem Stadium der Demenz befindet sich die Person?
- Gibt es weitere persönliche Umstände wie beispielsweise Begleiterkrankungen?
Diese und weitere Faktoren haben einen direkten Einfluss auf die weitere Lebenserwartung. Fest steht jedoch, dass diese zu einer Verkürzung des Lebens führen kann. So beträgt die mittlere Lebenserwartung beispielsweise bei Alzheimer-Demenz 1,5 bis 8,5 Jahre nach Stellung der Diagnose. Allerdings können Demenzerkrankte unter gewissen Umständen auch deutlich länger leben.
Symptome und Demenz-Stadien
Kommen wir nun zu einer der wichtigsten Fragen: Wie können Sie Demenz erkennen? Klar ist bereits, dass Demenzerkrankte mit der Zeit ihre kognitiven Fähigkeiten verlieren. Das Denken, Lernen, Erinnern oder Beurteilen fällt immer schwerer. Orientierungs- und Wortfindungsstörungen treten auf, das Kurzzeitgedächtnis wird schlechter.
Das Langzeitgedächtnis ist jedoch gerade zu Beginn der Krankheit meist nicht beeinflusst.
Auch kommt es häufig zu Veränderungen der Persönlichkeit und des Verhaltens. Diese nehmen im weiteren Verlauf zu. Wichtig zu wissen ist auch, dass eine Demenz anfänglich meist sehr schleichend verläuft. Die Symptome sind häufig nur schwer von anderen Krankheiten zu unterscheiden.
Daher gilt es zunächst, immer erst alle anderen Ursachen auszuschließen. Generell lassen sich folgende 10 typische Demenz-Symptome ausmachen:
1. Vergesslichkeit und Verwirrungszustände
Viele Demenzerkrankungen gehen im Anfangsstadium mit einem zunehmenden Gedächtnisverlust und Verwirrungszuständen einher. Betroffene beginnen damit, Geburtstage oder Termine zu vergessen. Namen nahestehender Personen werden zunehmend verwechselt oder wollen einem einfach nicht mehr einfallen. Was anfänglich kaum auffällt, nimmt mit der Zeit immer weiter zu - bleiben Sie daher aufmerksam!
2. Depressive Verstimmungen
Auch eine Depression kann Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung sein. Hier gilt es, genau herauszufinden, ob sie bereits zur Demenz gehört oder aber nur eine Vorstufe ist. Möglicherweise hat sie aber auch gar nichts mit einer Demenzerkrankung zu tun. Achten Sie besonders darauf, ob zusätzlich kognitive Fähigkeiten verloren gehen und sprechen Sie mit medizinischem Fachpersonal!
3. Aggressives, gereiztes Verhalten
Es ist völlig normal, dass Menschen sich mit zunehmendem Alter verändern. Doch diese Veränderung geht in der Regel nicht mit einer kompletten Typveränderung einher. Stellen Sie daher fest, dass die Person zunehmend gereizt wirkt und Streit anzettelt, sollten Sie die Situation weiter genau beobachten. Gerade, wenn eigentlich freundliche Menschen plötzlich aggressives Verhalten an den Tag legen, könnte eine beginnende Demenz die Ursache sein.
4. Veränderungen der Persönlichkeit
Demenz geht stets mit einer Persönlichkeitsveränderung einher. Das muss jedoch nicht immer in aggressives Verhalten umschlagen. Auch können Müdigkeit, Weinerlichkeit, Angst- oder Unruhezustände auf eine beginnende Demenzerkrankung hindeuten. Hier sollten Sie unbedingt eine medizinische Meinung einholen und die Ursachen für das ungewohnte Verhalten herausfinden.
5. Sprachschwierigkeiten
Menschen mit Demenz haben häufig Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden. Es kommt zu merkwürdigen Verwechslungen oder bestimmte Begriffe fallen der Person nicht mehr ein. Sätze werden dann nicht selten unverständlich. Gerade, wenn es der Person zusätzlich schwer fällt, dem Gespräch zu folgen, sollten Sie eine Demenzerkrankung in Betracht ziehen.
6. Alltagsprobleme
Mit zunehmender Demenz sind Erkrankte kaum noch dazu in der Lage, ihrem gewohnten Alltag nachzugehen. Sie schaffen es kaum noch, alleine Einkäufe zu tätigen. Der eigene Haushalt oder die Körperhygiene werden zunehmend vernachlässigt. Es kommt zu gefährlichen Situationen, wenn der Herd angelassen oder Kerzen nicht mehr ausgepustet werden. Derartige Probleme können auf eine Demenzerkrankung hindeuten und sollten daher stets abgeklärt werden.
7. Verlust des Geruchssinns
Was nur wenige wissen: Menschen mit Demenzerkrankung oder Morbus Parkinson verlieren häufig den Geruchs- und auch Geschmackssinn. Sie können dann kaum noch etwas riechen oder schmecken. Mahlzeiten werden daher häufig außerordentlich stark gewürzt - bis zu einem Grad, der für gesunde Menschen nicht mehr erträglich ist. Fällt Ihnen dies auf, sprechen Sie die Person darauf an und lassen Sie die Ursachen abklären!
8. Orientierungslosigkeit
Menschen im Frühstadium der Demenz verlieren häufig das Gefühl für Raum und Zeit. Sie finden sich dann auch im gewohnten Umfeld nicht mehr zurecht. Der Heimweg wird zur Tortur, Termine oder sogar Daten werden vergessen. So wissen Erkrankte teilweise nicht mehr, welcher Tag heute ist oder in welchem Monat sie sich befinden.
9. Halluzinationen oder Wahnvorstellungen
Zu Beginn einer Demenzerkrankung werden eigene Erinnerungen häufig mit aktuellen Geschehnissen verknüpft. Betroffene erkennen in ihrer Pflegerin dann beispielsweise die eigene Mutter oder erzählen Geschichten von einer Kreuzfahrt, die sie in Wahrheit nie gemacht haben. Auch werden Menschen aus dem Umfeld häufig beschuldigt, Diebstahl begangen zu haben oder aggressiv geworden zu sein. So absurd es manchmal auch klingen mag: Nehmen Sie die Situation ernst und lassen Sie die Bewusstseinsveränderung professionell abklären!
10. Geringere Aktivität
Viele Demenzkranke nehmen schon früh wahr, dass gewisse Dinge wie das Busfahren oder Rufen eines Taxis für sie beschwerlicher werden. Doch anstatt dies offen mitzuteilen finden sie Ausreden, um kaum noch das Haus verlassen zu müssen. Sie sagen Termine ab und isolieren sich vermehrt in den eigenen vier Wänden. Nehmen Sie diese Veränderung wahr, sollten Sie die Person auf jeden Fall darauf ansprechen und gemeinsam mit einer medizinischen Fachkraft die Ursachen in Erfahrung bringen.
WICHTIG:
Die hier genannten Symptome sind lediglich einige der häufigsten Beispiele und erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Auch bedeutet es nicht zwingend, dass eine Demenzerkrankung vorliegt, wenn eins oder mehrere dieser Symptome vorliegen. Es handelt sich lediglich um erste Anzeichen, die auf eine beginnende Demenz hinweisen können. Haben Sie einen begründeten Verdacht, sollten Sie stets eine gesicherte Diagnose von einem Arzt oder einer Ärztin stellen lassen!
Ob bei Ihnen oder Angehörigen möglicherweise eine Erkrankung vorliegt, können Sie auch mit einem Demenz-Test erörtern. Ein solcher wird von zahlreichen Anbietern im Internet kostenlos zur Verfügung gestellt. Besonders bekannt ist dabei dieser Alzheimer-Test des Verbandes der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa).
Stadien der Demenz: Tabelle
Je nach Fortschritt der Demenzerkrankung wird in drei Stadien unterschieden:
- Frühe Demenz:
Im frühen Stadium der Demenz geht die Erkrankung noch sehr schleichend vonstatten. Erkrankte zeigen oft nur sehr langsam und weniger stark ausgeprägte Symptome. Sie fühlen sich häufig kraftlos, müde oder gereizt und weisen depressive Verstimmungen auf. Es fällt ihnen schwer, Neues zu behalten. Auch lässt das Urteilsvermögen langsam nach. - Mittlere Demenz:
Im mittelschweren Stadium einer Demenzerkrankung haben Betroffene vermehrt mit Gedächtnisverlusten zu kämpfen. Auch verlieren sie nach und nach ihr Sprachverständnis, das Sprechen selbst fällt schwer. Der gewohnte Tag-Nacht-Rhythmus ändert sich. Erkrankte können dann kaum noch schlafen und fühlen sich dauerhaft unruhig.
Das große Problem: Betroffene wälzen sich dann nicht nur umher, sie verlassen auch ihre Wohnung und irren ziellos durch die Gegend. Sie verlieren die Orientierung und finden den Rückweg nicht mehr. Zudem können sie ihren Haushalt und den generellen Alltag meist nur noch mit Unterstützung führen. - Schwere Demenz:
Menschen mit schwerer Demenz können ihr Leben nicht mehr allein führen. Sie sind dauerhaft auf Pflege und Betreuung durch eine andere Person angewiesen. Meist erkennen sie ab einem gewissen Punkt selbst ihre engsten Angehörigen nicht mehr und verlieren die Kontrolle über sämtliche Körperfunktionen.
Zum Schluss werden die meisten Patientinnen und Patienten bettlägerig. Dadurch steigt das Risiko schwerer Erkrankungen wie Wundgeschwüren oder Lungenentzündungen. Pflegepersonen können dann nur noch versuchen, den Sterbeprozess bei Demenz so angenehm wie möglich zu gestalten. Hier kommen daher nicht selten schmerzstillende Medikamente zum Einsatz.
Umgang mit Demenzkranken
Pflegende Angehörige fragen sich häufig, wie sie mit einer demenzkranken Person umgehen sollen. Das Wichtigste ist zunächst, eine ärztliche Meinung einzuholen. Haben Sie also einen Verdacht auf Demenz im Familienkreis, so lassen Sie eine professionelle Diagnose stellen. Meist führt der Hausarzt oder die Hausärztin die ersten Untersuchungen durch und leitet Sie dann beispielsweise an die Neurologie weiter.
Je früher die Krankheit erkannt wird, desto besser sind die Behandlungschancen. Sie sollten daher versuchen, Ihren Angehörigen Mut zuzusprechen. Wenn Sie merken, dass diese negativ auf Begriffe wie Demenz oder Alzheimer reagieren, sprechen Sie lieber von einer Störung des Kurzzeitgedächtnisses oder Vergesslichkeit. Weisen Sie auch und vor allem auf die Vorteile einer frühen Diagnose hin.
Im nächsten Schritt ist es von enormer Bedeutung, für einen möglichst positiven Verlauf der Erkrankung zu sorgen. Achten Sie also darauf, dass die erkrankte Person ausreichend Schlaf sowie Bewegung bekommt und von einer gesunden Ernährung profitiert. Berücksichtigen Sie zudem folgende Tipps, um den Umgang mit demenzkranken Angehörigen so weit wie möglich zu vereinfachen:
1. Fokus auf das Wesentliche
Fokussieren Sie sich bei Gesprächen mit der demenzkranken Person auf das Wesentliche. Das bedeutet:
- Stellen Sie stets nur eine Frage auf einmal und fassen Sie sich bei eigenen Aussagen kurz.
- Vermeiden Sie nach Möglichkeit klassische W-Fragen wie „Warum”, „Wann”, „Wo” und „Wie”.
- Sprechen Sie Lob für Positives aus, anstatt die Person für Negatives zu rügen.
Bei Demenzerkrankten leidet vor allem das Kurzzeitgedächtnis. Das Langzeitgedächtnis hingegen bleibt meist noch sehr lange intakt. Versuchen Sie daher, die Person für Dinge in der Vergangenheit zu loben. Überlegen Sie dabei, worauf die Person selbst sehr stolz ist und rufen Sie aktiv positive Erinnerungen hervor, um die Lebensqualität der Person möglichst hochzuhalten.
2. Ruhig bleiben
Gerade wenn Kinder die eigenen Eltern mit Demenz pflegen, kommt es häufig zu unschönen Situationen. Denn im fortgeschrittenen Stadium werden Demenzkranke nicht selten aggressiv. Sie schlagen dann verbal und auch körperlich um sich, werden beleidigend und laut. Für Angehörige kann das schnell sehr verletzend sein, wenn sie das Verhalten persönlich nehmen.
Sie sollten jedoch versuchen, das Ganze nicht zu nah an sich heranzulassen. Machen Sie sich bewusst, dass das Verhalten auf die Krankheit zurückzuführen ist. Ihre Mutter oder Ihr Vater möchte Sie keineswegs verletzen - er oder sie kann schlichtweg nicht mehr anders. Sollten Sie mit der Situation nicht mehr zurechtkommen, holen Sie Hilfe bei einem Psychologen oder Unterstützung durch einen ambulanten Pflegedienst!
Hinweis: Wenn die Person einen Pflegegrad besitzt, können Sie verschiedene Leistungen wie Pflegegeld, den Entlastungsbetrag oder Verhinderungspflege in Anspruch nehmen. Auch werden dann zahlreiche Beratungsangebote zur Verfügung gestellt, die Sie bei der Pflege Ihrer Angehörigen unterstützen können.
3. Pflege zu Hause vs. Pflegeeinrichtung
Eine der wichtigsten Fragen, die Sie sich stellen müssen, ist: Sollen meine Angehörigen zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung gepflegt werden? Bis zu einem gewissen Grad der Demenz ist die Pflege zu Hause dabei die bessere Wahl. Im gewohnten Umfeld kennen die Betroffenen sich aus und fühlen sich wohl. Dies jedoch kann sich mit fortschreitender Demenz schnell ändern.
Betroffene finden sich dann nicht mehr so gut zurecht und können mögliche Gefahren nur schlecht einschätzen. Als Angehörige haben Sie dann zwei Möglichkeiten:
- Sie sorgen für eine demenzgerechte Raumgestaltung, nach der das Zuhause räumlich und technisch an die sich verändernde Lebenssituation angepasst ist.
- Sie entscheiden sich für die Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung, die auf Demenzkranke spezialisiert ist und die professionelle Versorgung übernimmt.
Wichtig:
Machen Sie sich keine Vorwürfe, wenn Sie sich für die Unterbringung in einer Einrichtung entscheiden. Bei Demenz handelt es sich um eine schwere Erkrankung, die Betroffenen und ihren Angehörigen all ihre Kraft rauben und sie an den Rand ihrer Möglichkeiten bringen kann. Die Unterbringung in einem Pflege- oder Altersheim ist daher häufig die sinnvollere Wahl, um der erkrankten Person einen möglichst schönen Lebensabend zu ermöglichen.
4. Fester Tagesablauf
Für Demenzkranke ist ein geregelter Tagesablauf von großer Bedeutung. Feste Rituale und einfache Regeln können die Orientierung verbessern und Betroffenen Sicherheit geben. Achten Sie daher darauf, dass sowohl die Mahlzeiten als auch Freizeitaktivitäten und Aufgaben stets zur selben Zeit am selben Tag stattfinden.
Viele Demenzerkrankte sind dabei am Vormittag meist konzentrierter und leistungsfähiger. Die geistigen und körperlichen Fähigkeiten lassen über den Tag hinweg dann zunehmend nach. Allerdings ist dies von Person zu Person unterschiedlich. Beobachten Sie Ihre Angehörigen daher genau und passen Sie den Tagesplan individuell an die Bedürfnisse an!
5. Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
Vor allem bei schwerer Demenz vergessen Betroffene häufig, wie man richtig isst. Sie wissen nicht mehr, wie man Messer und Gabel hält, wie viel sie essen und wo sie anfangen sollen. Als Angehörige sollten Sie Ihre Liebsten daher nach Möglichkeit tatkräftig unterstützen. Folgende Tipps können dabei helfen:
- Machen Sie es vor!
Weiß die Person nicht mehr, wie man das Besteck benutzt, zeigen Sie es ihr einfach. Setzen Sie sich dazu neben sie und machen sie die Bewegungen mit Messer und Gabel vor. Auch kann es helfen, die Hände der Person zu führen und sie so an den Essensablauf zu erinnern. - Bereiten Sie alles vor!
Ist die Person nicht mehr dazu in der Lage, komplexe Mahlzeiten zu sich zu nehmen, setzen Sie stattdessen auf Finger Food. Achten Sie darauf, dass die kleinen Happen mundgerecht zubereitet sind und ohne Besteck gegessen werden können. - Achten Sie aufs Trinken!
Noch viel wichtiger als die Nahrungsaufnahme ist das Trinken, da dies von Demenzkranken häufig vergessen wird. Animieren Sie Ihre Angehörigen dazu, regelmäßig zu trinken. Wenn nichts hilft, versuchen sie, der Person zuzuprosten oder sagen Sie einen Trinkspruch auf, ehe Sie Ihr eigenes Glas zum Mund führen. - Sorgen Sie für Kontraste!
Ein großes Problem ist auch, dass viele Demenzerkrankte den Teller kaum noch wahrnehmen. Dafür jedoch können Sie sorgen, wenn Sie beispielsweise eine farbige Serviette unter den Teller legen. So erhöhen Sie den Kontrast und damit die Wahrscheinlichkeit, dass die Person den Teller sieht.
6. Hier spielt die Musik
Jeder von uns kennt das: Man hört ein Lied aus der eigenen Jugend und fühlt sich sofort in die damalige Zeit zurückversetzt. Menschen mit Demenz geht es da nicht anders. Studien haben ergeben, dass Musik selbst bei schwerer Demenz dazu beitragen kann, positive Erinnerungen in den Erkrankten zu wecken. Sie zeigen dann deutliche Anzeichen einer verbesserten Laune sowie erhöhte Aufmerksamkeit. Indem Sie Ihren Angehörigen also regelmäßig deren Lieblingsmusik vorspielen, können sie ihre Lebensqualität steigern.
7. Aktiv bleiben
Für demenzkranke Menschen sind regelmäßige Bewegung und alltägliche Aufgaben von immenser Bedeutung. Versuchen Sie daher, die Hobbies der Person so lang wie möglich aufrecht zu halten und an die neuen Bedürfnisse anzupassen.
Beispiele für tägliche Aufgaben können dabei sein:
- Kreuzwort- oder Bilderrätsel
- Puzzles und andere Konzentrationsspiele
- Gartenarbeit
- Haushaltsaufgaben wie das Waschen oder Aufhängen der Wäsche
- Leerung des Briefkastens
Beispiele für regelmäßige Bewegung können sein:
- Nordic Walking
- Spaziergänge
- Fahrradfahren
- Treppenläufe
Erstellen Sie einen Wochenplan mit festen Aufgaben und Bewegungseinheiten, um das Wohlergehen der Betroffenen zu steigern und die körperliche Gesundheit zu erhalten.
Die Patronus-Uhr: Retter in der Not
Nun wissen Sie, welche Symptome auf eine Demenzerkrankung hinweisen können. Sie haben auch erfahren, worauf Sie beim Umgang mit Demenzkranken achten sollten. Zu guter Letzt widmen wir uns der Frage, wie Sie die Sicherheit der erkrankten Person bestmöglich sicherstellen können. Neben der bedarfsgerechten Umgestaltung des Wohnraums kommt dabei vor allem ein Hausnotrufsystem infrage.
Das Problem: Viele Demenzkranke kennen ein solches System nicht und lehnen es ab. Im Notfall können sie so keine Hilfe rufen.
Die Lösung: Die neuartige Patronus-Uhr! Sie sieht auf den ersten Blick nicht wie ein klassischer Hausnotruf aus, sondern ähnelt einer gewöhnlichen Armbanduhr. Diese wird von vielen Demenzkranken meist ohnehin getragen. Der Unterschied: Mit der Patronus-Uhr sind sie ab sofort dazu in der Lage, im Notfall schnell und einfach Hilfe zu rufen.
Das Ganze funktioniert dabei denkbar einfach. Per Knopfdruck wird die Person über die Uhr direkt mit unserer Notrufzentrale verbunden und spricht hier mit medizinisch ausgebildetem Fachpersonal. Dieses kann die Lage sekundenschnell einschätzen und alarmiert je nach Ernst der Lage umgehend den nächstgelegenen Rettungsdienst und / oder Sie als Angehörige.
Der besondere Vorteil:
Die Patronus-Uhr ist im Zwei-Jahrespaket bei vorliegendem Pflegegrad sowie der Erfüllung weiterer Voraussetzungen nach Bewilligung der anteiligen Kostenübernahme durch die Pflegekasse schon ab 2,00 Euro pro Monat erhältlich. Außerdem bieten wir von Patronus Ihnen und Ihren Liebsten eine 14-tägige kostenlose Testphase an. In dieser kann die Uhr ganze zwei Wochen lang unverbindlich Probe getragen werden.
Gefällt die Uhr, können Sie oder Ihren Angehörigen diese gegen ein monatliches, jährliches oder zweijährliches Nutzungsentgelt einfach weiternutzen.
Gefällt die Uhr nicht, schicken Sie diese einfach an uns zurück - vollkommen kostenlos und risikofrei!
Klingt gut?
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